Zum Neuen Jahr 2020

Kennen sie schon das 6 –Minuten-Tagebuch? Ich habe kürzlich darüber gelesen. Mich hat es neugierig gemacht und ich habe es mir im Internet etwas genauer angeschaut. Jedem Tag ist eine Seite gewidmet. Gedacht ist das Buch so, dass man sich morgens und abends jeweils drei Minuten Zeit nimmt. Der Tag beginnt damit, dass ich schon morgens nach dem Aufstehen drei Dinge aufschreibe, für die ich dankbar bin. Es folgt die Frage, wie der noch vor mir liegende Tag zu einem wundervollen Tag wird. Am Abend kann ich dann aufschreiben, was ich einem Menschen Gutes getan habe, welche tollen Dinge ich erlebt habe, und schließlich schreibe ich auf, was ich am folgenden Tag verbessern will. An dieser Stelle ist also die Möglichkeit, die negativen Dinge so in den Blick zunehmen, dass ich gleich überlege, was ich ändern will. Den Kopf hängen lassen und sagen, dass alles blöd ist, wird ausgeschlossen. Ganz bewusst wird der Blick auf die positiven Ereignisse gelenkt, die im Alltag so schnell unterzugehen drohen. Nur eines fehlt: das Gegenüber für den Dank und damit das Bewusstsein. Dass ich mein Leben mit Höhen und Tiefen aus Gottes Hand nehme. Das Schreiben dieses Buches kann sicher helfen, in der Hektik des Alltags nicht unterzugehen, sondern bewusst innezuhalten und mein Leben zu betrachten. Doch mir hilft schon lange ein anderes Ritual: Vor dem Zubettgehen danke ich Gott und sage ihm, was für mich den vergangenen Tag so wertvollgemacht hat. Ich bitte ihn, sich Menschen anzunehmen, denen es gerade nicht so gut geht. Mir hilft die Vergewisserung, dass da jemand ist, dem ich meinem Dank und meine Sorgen bringen kann. Ich bin dankbar, dass Gott für mich da ist. Ein wichtiger Grund, mit Zuversicht und Hoffnung zu leben, obwohl ich die Entwicklung unserer Gesellschaft mit Sorge betrachte.

Die Jahreslosung für das Jahr 2020 spricht genau das für mich aus:

Ich glaube, hilf meinem Unglauben. (Markus 9,24)

Bleiben sie behütet auch im kommenden Jahr!

Ihre Pfarrerin Evelin Franke

6 Millionen Fördermittel für die Michaeliskirche

Am 14. November 2019 erhielt Pfarrerin Evelin Franke einen erfreulichen Anruf von Johannes Kahrs (SPD, MdB), dass aus dem Kulturetat des Bundeskanzleramtes 6 Millionen Euro Fördermittel für die Sanierung der Buttstädter Michaeliskirche ausgezahlt. Im Jahr 2020 werden 750.000 Euro fließen, die sicher erst einmal in die Entwicklung eines Sanierungskonzeptes fließen werden.

(siehe Artikel TA Sömmerda v. 15.11.2019 und 30.11.2019)

ArtikelTA-Sömmerda

Monatsspruch für Dezember

Wer im Dunkel lebt und wem kein Licht leuchtet, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott. (Jesaja 50,10)

Dunkelheit kann uns Angst machen. Wenn es in unserem Leben dunkle Zeiten gibt, haben wir auch Angst. In diesen Zeiten brauchen wir Hilfe: Von unserer Familie, unseren Freunden, von Menschen, die uns nahestehen. Doch Hilfe können wir nur annehmen, wenn wir Vertrauen haben. So können wir auch Gottes Hilfe nur annehmen, wenn wir ihm vertrauen.

Es ist Dezember. Lange dunkle Nächte und nur kurze freundliche Helle. Es ist Advent und wir warten auf die Geburt Christi. Wir beleuchten unsere Häuser mit Kerzenlicht und jeden Sonntag zünden wir eine Kerze mehr auf dem Adventskranz an. Wer im Dunkel lebt und wem kein Licht leuchtet, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott. Ist dieser Monatsspruch auch eine Adventsbotschaft? Eine Adventsbotschaft, die uns aus dem Alten Testament erreicht, aus dem Buch des Propheten Jesaja?

Jesaja gibt unserer Seele guten Rat; es möge etwas geschehen im Innern von uns Menschen: Unsere Hinwendung zu Gott gerade in schweren Zeiten. „Ein Licht, das zu Weihnachten zu uns kommt!“ Gott will in Jesus zu uns kommen. Egal, wer wir sind, wie es uns geht, wie es um uns steht. NUR: Unser Herz müssen wir selbst öffnen. Darum fürchte dich nicht und du wirst das Licht sehen. Friede den Menschen auf Erden.

An Weihnachten bekommt unsere Sehnsucht nach Erfüllung von Wünschen und Vorstellungen Hand und Fuß und ein lachendes Gesicht. Christ der Retter ist da! Lasst uns diese Liedzeile aus frohem Herzensingen, wenn die Dunkelheiten über uns hereinbrechen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eingesegnetes Weihnachtsfest mit viel Licht in unseren Häusern und unseren Herzen.

Ihre Pfarrerin Evelin Franke

Monatsspruch für November

Meine Zeit steht in deinen Händen. (Psalm 31, 16)

Das vergehende Jahr erinnert an die vergehende Zeit. Dunkle Herbsttage, sterbende Natur. So manche Menschen stehen an diesen Tagen an Gräbern. Sie hängen ihren Erinnerungen nach. Wünschen sich vergangenes Glück zurück. Möchten noch einmal beginnen, Fehler vermeiden, wieder gut machen, was verfehlt wurde.

Wäre das ein Ziel: Zeit zu haben? Ohne die Grenze des Todes Zeit zu haben? Alles im Leben zu einem guten Ende bringen können. Es schmerzt, wenn Menschen – manchmal erst im Alter – sehen müssen, wie ihr Lebensplan, die Leistung ihres Lebens von anderen weggeschoben wird. Könnten Menschen anders – besser – alt werden, wenn sie sehen: Meine Mühe hat sich gelohnt? Wer möchte nicht von seinen Erfahrungen weitergeben? Vielleicht sogar von seinen Fehlern, damit andere davor bewahrt bleiben? Könnte nicht ein Mensch dem anderen die Zeit seines Lebens leichter machen – das Leben, das Altwerden und womöglich sogar das Sterben, wenn mit seinem Wollen und Schaffen freundlicher, liebevoller umgegangen würde?

Aber ist das überhaupt ein Ziel – Zeit haben, viel Zeit haben? Manche Menschen leiden darunter, dass sie zu viel Zeit haben. Andere klagen: Ich habe zu wenig Zeit. Was wäre, wenn wir Menschen unbegrenzt Zeit hätten? Das Haus erfordert doch wieder neu meine Arbeit. Der Garten wächst anders, als ich ihn angelegt habe. Die Kinder werden zu eigenen Menschen, die nicht bloß durch meinen Einfluss geprägt sind. Ich bleibe zurück hinter meinen Zielen. Ich bekomme ein Stück Welt unfertig übergeben, arbeite daran, so gut ich kann, und muss doch etwas Unfertiges aus der Hand legen. Es scheint zum Verzweifeln. Muss das so sein?

Es gibt ein altes deutsches Wort, das Zeit und Ewigkeit zusammenschließt: „Einst“. Mit ihm fangen sowohl Sätze der Vergangenheit an wie der Zukunft an: „Einst lebte ein mächtiger König“. Und ebenso kann es heißen: „Einst wird Frieden auf Erden sein.“ Einst – das verbindet meine Ziele, meine Zeit mit vergangenem und zukünftigen Zeiten und Zielen. Wenn ich meine Kraft einsetze, soll ich mich nicht sorgen, ob auch ja das Richtige daraus wird. Einst – da lerne ich aus dem Vergangenen, da leide ich an der Unvollkommenheit, da gebe ich Hoffnungen und Träume weiter an die Kommenden.

Einst – das verbindet Zeit und Ewigkeit.

Ihre Pastorin Evelin Franke

Ergebnisse der GKR-Wahl in Buttstädt

Herzlichen Dank an alle Gemeindemitglieder, die sich an der Gemeindekirchenratswahl 2019 beteiligt haben.

In Buttstädt wurden folgende Stimmen abgegeben
Hegenberger, Bernd 126 Stimmen
Hegenberger, Claudia 120 Stimmen
Henske, Claudia 84 Stimmen
Müller, Bernd 117 Stimmen
Rötscher, Thomas 111 Stimmen
Verwiebe, Birgit 142 Stimmen
Wünsch, Torsten 107 Stimme

Wir freuen uns und danken herzlich dass Gemeindeglieder neu bzw. erneut bereit sind, die Verantwortung für die Kirchgemeinde Buttstädt zu übernehmen.

Die Einführung der Gemeindekirchenräte erfolgt am Buß-und Bettag, Mittwoch, 20. November 2019 um 18.00 Uhr im Gottesdienst. Herzliche Einladung!

Erntedank 2019

Erntedankgaben der Kirchengemeinde Rudersdorf

Im Oktober 2019 feierten die Gemeinden des Kirchspiels Buttstädt das Erntedankfest. In einem schönen Gottesdienst wurde Gott für seine reichen Gaben gedankt. Es wurde auch bedacht, wie es wäre, wenn Gott nicht so gütig wäre und es nicht wachsen und gedeihen ließe. Pfarrer Schmidt hielt eine erfrischende Predigt und hatte neue und altbekannte Lieder dazu ausgesucht. Die Gemeindeglieder hatten die Kirchen mit ihren reichlichen Gaben, oft auch eigene Ernte, bunt geschmückt. Die Lebensmittel wurden an die Buttstädter Tafel übergeben, damit sie den bedürftigen Mitmenschen zu Gute kommen. Wir danken recht herzlich allen, die gespendet haben. Gott segne Geber und Gaben.

Kirche Buttstädt

Kirche Niederreißen

 

Monatsspruch für Oktober

Wie es dir möglich ist: Aus dem Vollen schöpfend – gib davon Almosen! Wenn dir wenig möglich ist, fürchte dich nicht, aus dem Wenigen Almosen zu geben! (Tobit 4,8)

Diese Worte sind aus einem Buch, das den wenigsten von uns bekannt ist, dem Buch Tobit aus den Apokryphen des Alten Testamentes. Der Vater Tobit gibt Tobias seinem Sohn ein Vermächtnis mit auf seinen Weg ins Leben, nämlich dieses: er möge immer ein Gebender sein. Von Almosen ist hier die Rede. Vielleicht ist  mit dem Begriff Almosen gar nicht Geld gemeint. Gibt es nicht vieles anderes, was wir verschenken können? Und gibt es nicht viele Arten reich zu sein?

Reich an Zeit oder Kraft, Fantasie und Lebensfreude. Wohlhabend an Mut, Sinn oder Lebendigkeit. Manche sind gesegnet mit einem Talent. Einer kann zuhören, dass man sich selbst verstehen lernt. Eine spielt ihr Instrument so wunderbar, dass anderen das Herz aufgeht. Manche Menschen finden heilsame Worte, andere packen zu, wo sie gebraucht werden. – Dieses Wort soll Tobias Freigiebigkeit lehren. Sei freigiebig mit dem, was du hast. Und hab keine Angst davor, zu kurz zu kommen. In diesen Worten steckt ein ganz tiefes Vertrauen in das von Gott geschenkte Leben.

Wie heißt es so schön im Gleichnis vom reichen Kornbauern:“ Niemand lebt davon, dass er sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.“ Oder einmal profaner gesagt: “Das letzte Hemd hat keine Taschen.“ Mich lädt der Monatsspruch dazu ein, darüber nachzudenken, welche Lebensweisheiten ich meinen Kindern mit auf den Weg gebe. Und welche ich von meinen Eltern überliefert und vorgelebt bekommen habe. „…die Freude, die wir geben kehrt ins eigne Herz zurück.“

Ein wichtiges Wort für meinen Dienst ist dieser Spruch meiner Großmutter geworden. Ich denke, ein jeder von uns hat eine Menge zu geben, wenn wir uns als Beschenkte verstehen.

Herzlich grüße ich Sie und Ihre Familien

Ihre Pastorin Evelin Franke

Monatsspruch September 2019

Liebe Gemeindeglieder!

Der Sommer geht langsam zu Ende und schon langsam hält der Herbst Einzug. Die Zeit der Ernte erleben wir im Garten oder beobachten, wie die Felder Stück für Stück abgeerntet werden. Die Pflaumen reifen und die Äpfel…

Das Erntedankfest steht vor der Tür. Es ist eine schöne Tradition, zu feiern, dass wir ernten konnten. Es macht schon Sinn mitten im Jahr innezuhalten und sich über die Ernte zu freuen. Nun könnte das ja jeder zu Hause machen und auf seinem Sofa in der Stube sitzend, sagen: So, ich ziehe mal Bilanz. Die Ernte dieses Jahr war eigentlich ganz gut. Und dann könnte man, auf seinem Sofa in der Stube sitzend, sich ein Glas einschenken und sich zu prosten und sagen…

Nein, so geht das nicht. Ernten, Erntefest feiern, ist eine Gemeinschaftssache. Und darum ist auch das Erntedankfest ein Gemeinschaftsfest. Ich beobachte, dass wir das mehr und mehr aus dem Blick und vergessen, dass wir als Einzelkämpfer nicht lebens-und überlebensfähig sind. Nur in der Gemeinschaft geht es. Es findet eine große Entsolidarisierung in unserer Gesellschaft statt. Vereine spüren das. Die Feuerwehr. Die Parteien. Auch die Kirchen. Viele machen ihr eigenes Ding und denken, sie seien eine Insel. Aber das ist nicht wahr. Mein Leben funktioniert nur im Zusammenspiel mit anderen. Nun muss man ja nicht ständig mit anderen zusammenglucken. Aber man darf es auch nicht vergessen. Mein Leben funktioniert nur im Zusammenspiel mit anderen. Auch eine Kirchengemeinde funktioniert nur im Zusammenspiel.

Im Oktober finden die Wahlen der Gemeindekirchenräte statt. In diesem Gremium überlegen Menschen miteinander, wie es mit der Kirche vor Ort weitergehen kann und soll. Sie ziehen Bilanz und stecken neue Ziele. Doch allein können sie kaum etwas bewirken… Das Leben der Kirchengemeinde ist Gemeinschaftssache. Vergessen wir das nicht. Ich wünsche uns allen eine gute kommende Zeit. Lassen Sie uns zusammenhalten in den Gedanken, in den Herzen und mit den Händen.

Ihre Pfarrerin Evelin Franke