Das war unsere BUGA in Buttstädt

Die Bundesgartenschau fand in diesem Jahr in Thüringen statt und ging vom 25. April bis zum 10. Oktober, wir konnten in diesem Zeitraum insgesamt 7.868 Besucher zählen. Auf dem Alten Friedhof geht man von doppelt so vielen Gästen aus.

Es war eine sehr kluge Entscheidung von Frau Franke und dem Gemeindekirchenrat Buttstädt, die Michaeliskirche während der BUGA-Zeit zu öffnen! Das jedenfalls ist die überwiegende Meinung von unseren Besuchern, die wir fast täglich gehört haben und wie im Gästebuch nachzulesen ist.

Die Gäste kamen aus ganz Deutschland, aber auch aus der weiten Welt wie der Schweiz, Österreich, Italien und sogar aus Chile. Es wurden sehr interessante Gespräche geführt und somit wurde der Bekanntheitsgrad der Stadt wesentlich erhöht. Viele ehemalige Buttstädter, die hier früher wohnten oder das Gymnasium oder eine der Berufsschulen besuchten, freuten sich, die Kirche und den Alten Friedhof anschauen zu können.

Vielen Dank an die vielen netten Menschen, die uns unterstützt haben:

– Erich und Ria Reiche, die das ganze mit der BUGA ins „Rollen“ gebracht haben

– unser Gartenpfarrer Johannes Schmidt, der die Atempause in Regie hatte

– nochmals Pfarrer Schmidt und Alexandra Treuner für die Erläuterungen über den Hochaltar von St.Michaelis

– die Frauen, die den schönen Blumenschmuck für die Kirche arrangierten

– alle Mitstreiter, die sonntags die Kirche beaufsichtigten

– alle Helfer in der Not (im Besonderen Familie Walkow und Anton Rötscher)

– an die 2 Bufdis vom Alten Friedhof Ralf Buttenberg und Robert Wagner, die die Gäste zu uns schickten

– die Gesprächspartner der Atempause

– Mathias Aller für die Idee und Umsetzung des „Apostel-Blickes“ mit den schönen Liegen

– David Bong und Horst Mey für die musikalische Begleitung der Atempausen

– unseren Frauen vom Kreativkreis der Kirchengemeinde fürs Kuchen backen und Kaffee kochen

Wir hatten einige Höhepunkte, es besuchten uns mehrere Gruppen, so z. Bsp. Menschen der Stiftung Finneck sowie einige Kindergarten- und Schulgruppen. Unsere frühere Vikarin Sarah Zeppin besuchte uns am 14.9.2021 mit 30 Personen aus ihrer Gemeinde Leuthenberg. Die Kirche war auch Veranstaltungsort der Lesung von Frau Becker zu ihrem Buch „Die Kinder vom Brühl 18“ als es wie aus Kannen regnete und der alte Friedhof nicht genutzt werden konnte.

Die Atempause war stets gut besucht (908 Zuhörer insgesamt), gab es doch immer etwas Interessantes aus dem Reich der Pflanzen zu erfahren. Sie war über Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden, so konnten wir auch Landrat Harald Henning und auch Pröbstin Frederike Spengler begrüßen. Herzlichen Dank an die vielen treuen Gäste, die keine Atempause versäumt haben.

Die Lektüre zur Kirche und zu Buttstädt hat mir persönlich viel Geschichtliches näher gebracht, ich habe es gern gemacht und bin auch ein wenig stolz darauf, dass mein Einsatz so gut geklappt hat und ich was für meine Geburtsstadt tun konnte.“ so resümiert Walter Franke. Er hat zusammen mit Günter Reich die Aufsicht wochentags von 11 bis 18 Uhr übernommen. Die beiden haben sich um weit mehr Dinge gekümmert. Sie waren mit Engagement, Ideen und Tatendrang dabei, den Besuch in unserer Kirche zum Erlebnis zu machen.

Ganz herzlichen Dank an die beiden!!

Die Kirchengemeinde Buttstädt

Andacht für November 2021

Andacht

Sterben ist Heimkehren zu Gott

Auf einem Grabstein fand ich die Inschrift: Woher ich komme – von Gott; wohin ich gehe- zu Gott“.

Wir fragen immer wieder nach dem Sinn des Lebens. Auf diese Frage werden uns manche Antworten von außen gegeben. Die eigentliche und wichtigste Antwort kommt aber aus unserem Inneren. Sinn für unser Leben finden wir in einer erfüllenden Tätigkeit oder Aufgabe. Auch andere Menschen können durch ihre Zuwendung unserem Leben Sinn und Zweck geben. Wichtig ist für mich, dass Gott dieses, mein Leben gewollt hat. Dass er es liebt und das alles, was geschieht, bei ihm sinnvoll ist. Das gibt meinem Leben Sinn. Seine Liebe begleitet uns vom ersten bis zum letzten Atemzug. „Siehe, ich bin bei euch alle Tage…“ Sein Wunsch an uns lautet:“Hab Vertrauen in meine Liebe, sie gilt dir!“ Ein Kinderlied kommt mir in den Sinn: Vom Anfang bis zum Ende, hält Gott seine Hände, über mir und über dir. Ja er hat es versprochen, hat nie sein Wort gebrochen, glaube mir, ich bin bei dir. Immer und überall, immer bin ich da.

So ist für mich Sterben ein Heimkehren zu Gott.

Eintauchen in das ewige Leben, das Gottes Liebe schenkt. Das ist unser christlicher Glaube: dass Anfang, Mitte und Ende menschlichen Lebens in Gottes Händen liegen. Und, dass das Ende des irdischen Lebens Übergang ins ewige Leben ist.

Diesen Übergang zu gestalten, den Verstorbenen in Gottes Hände zu legen, ist eine wichtige Aufgabe der christlichen Gemeinde. Nicht nur für ihre Mitglieder, sondern für jede und jeden Verstorbenen. Niemand sollte diesen Weg alleine gehen. Die Bestattungskultur hat in den letzten Jahren – so mein Eindruck – gelitten. Wird mancherorts nur noch von Bestattungsunternehmen hochgehalten. Weil Angehörige fehlen. Weil die Zahl derer steigt, die keiner Gemeinde mehr angehören. Weil Verstorbene ihren Angehörigen „nicht zur Last fallen“ wollen. Und – davon bin ich überzeugt – weil Hoffnung fehlt. Hoffnung auf ein Weiter. Auferstehungshoffnung. Der schöne alte Ausdruck „Gottesacker“ für den Friedhof brachte diese Hoffnung zum Ausdruck. Der oder die Verstorbene wird in Gottes Acker gelegt, um zu neuem Leben aufzublühen.

Christliche Bestattungsriten verleihen dieser Hoffnung Gestalt – in Gebet und Gesang, in Begleitung und im Segen. Damit die Hoffnung lebendig bleibt für die, die trauern. Der letzte Weg des Verstorbenen ist auch ein wichtiger Weg für die Zurückbleibenden. Damit sie ihren Weg ins Leben finden und weitergehen können.

Mit herzlichen Segenswünschen für Sie und Ihre Familien

Ihre Pfarrerin Evelin Franke

Aus den Gemeinden

In Hardisleben wurde am Freitagabend, dem 25.06.2021 der Johannistag mit einem Gottesdienst begangen. Da die Kirche den Namen Johannes Baptista trägt, wird immer ein schönes Fest im Anschluss an den Gottesdienst ausgerichtet. Die Gemeinde lud ein zu Deftigem vom Grill und Getränken. Wer wollte, konnte sich im Kränze Binden üben. Und dabei sind sehr viele schöne Kränze entstanden. Zeitweilig reichten die Blumen nicht aus und da wurden nochmals die Gärten geplündert.

Es ist bereits zur festen Tradition der Kirchgemeinde Oberreißen geworden, am 3. Sonntag im August zu einem Besuchsgottesdienst einzuladen. So auch in diesem Jahr. Zahlreiche Besucher hatten sich in der Jakobskirche eingefunden, um an dem fröhlichen Gottesdienst teilzunehmen. David Bong beglückte die Zuhörer mit seiner wunderbaren Stimme und lud zum Mitsingen ein. Im Anschluss wurde die Hülse, die im Turmknopf der Kirche seit 1979 wartete, geöffnet. Es kamen viele Schriftstücke zum Vorschein, die von den Zeiten, in denen vorangegangenen Turmreparaturen durchgeführt worden waren, berichteten. So war die Turmhaube letztmalig 1979 am Boden, davon zeugt auch die Wetterfahne. Der Turmknopf selber kam vielen Besuchern aus der Nähe betrachtet, sehr groß vor. Auch sah man, dass er einmal vergoldet gewesen ist, an seiner Unterseite glänzten es noch golden. Der „Kaiserstiel“ wie die Befestigung der Turmbekrönung genannt wird, ist durch das Wetter der letzten 42 Jahre defekt und muss erneuert werden. Daher war es notwendig, sie abzunehmen. Nun soll die Bekrönung wieder im alten Glanz erstrahlen, dafür sammelt die Kirchgemeinde Oberreißen noch Spenden. Nachdem in den alten Schriften geschmökert worden war, wurde zu duftendem Kaffee und vielen Sorten herrlichstem Thüringer Kuchen eingeladen. Herzlichen Dank an die fleißigen Helfer, die diesen Tag vorbereitet haben, damit er so schön gelingen konnte.

In Willerstedt steht die Mauer um die St. Alban Kirche wieder, Gott sei Dank!

 

Die Kirche in Nirmsdorf wird von der Firma Keilwerth wieder in Stand gesetzt, nachdem ein großes Stück Deckenputz abgefallen war.

Ganz große Bauarbeiten sind derzeit an der St. Nikolauskirche in Rudersdorf im Gange. Die Fassade der Südseite, der Südwestseite und der Aufgang zur Empore werden erneuert. Dafür sind 152.000 € veranschlagt. Der Förderverein der Kirche erhielt Mittel aus dem „Denkmalschutz-Sonderprogramm BKM X“ und Zuwendungen des Kirchenkreises Apolda-Buttstädt. Das Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) bewilligte 37.700,00 €, da die Lage an der Via Regia und Besuche von Pilgern in der Kirche die Förderwürdigkeit nochmals hervorgehoben haben. Die Arbeiten sollen bis Oktober diesen Jahres abgeschlossen sein. In einem 2. Bauabschnitt sollen die anderen Seiten des Gotteshauses neu verputzt werden.

Andacht für September/Oktober 2021

„Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ 2. Korinther 9,7b

Nichts liebt Ferdinand so sehr wie Erdbeeren! Er liebt die kleinen roten Früchte in jeglicher Form: einfach so frisch gepflückt, auf dem Kuchen, im Jogurt oder als Marmelade – ganz egal – für Ferdinand sind sie durch nichts zu toppen. Und weil seine Mutter das weiß, und ihrem sechsjährigen Sohn eine Freudemachen will, hat sie im Frühjahr kleine Erdbeerpflanzen in Töpfen gekauft, damit sie noch in diesem Sommer welche ernten können. Gemeinsam haben sie die Pflanzen in den Garten gesetzt und nun wartet Ferdinand. „ So schnell geht das nicht“ sagt seine Mutter. „Sie müssen doch erst wachsen und reif werden. Du musst Geduld haben.“

Ferdinand versucht geduldig zu sein, aber nach drei Tagen ist es mit der Geduld vorbei. Er beschließt, den Erdbeerpflänzchen beim Wachsen zu helfen. So mickerig wie die aussehen, kann es ja ewig dauern. Vielleicht kann man sie ja ein bisschen in die Länge ziehen, denkt er sich. Er nimmt eine der kleinen Pflanzen in die Hand und zieht ganz vorsichtig. Erst hat Ferdinand tatsächlich das Gefühl, dass sie ein wenig länger wird. Doch dann hat er die kleine Pflanze plötzlich ganz in der Hand, mitsamt ihren Wurzeln. Ferdinand ist erschrocken.

Er startet einen neuen Versuch. Nach der vierten ausgerissenen Erdbeerpflanze muss er heulen. Als seine Mutter ihren Jungen im Garten auf der Erde findet, weint er immer noch. Zwischen seinen Schluchzenn erzählt er ihr von seinem Plan, den Erdbeeren beim Wachsen zu helfen. Seine Mutter kann ihr Lachen kaum verbergen. „ An sich ist deine Idee, den Pflanzen beim Wachsen zu helfen zu wollen, nicht schlecht“, meint sie. “Aber das müssen wir anders machen. Wir müssen sie in die Erde setzen, wo sie viel Sonne haben, sie morgens und abends gießen“. „Und dann wachsen sie von alleine?“ will Ferdinand wissen. „ Ich glaube, Gott lässt alles wachsen. Er hat alles auf der Erde gemacht, auch deine geliebten Erdbeerpflanzen“.

Die nächsten Wochen werden nicht einfach für Ferdinand. Seine Mutter hat neue Pflanzen gekauft und gepflanzt. Miteinander haben sie sich gekümmert. Im Juni wird seine Geduld endlich belohnt. Die grünen kleinen Früchte färben sich rot. Glücklich steckt er sich die erste Erdbeere des Jahres in den Mund. Was für ein Genuss!

In den nächsten Wochen kann Ferdinand immer wieder Erdbeeren genießen. Wenn auch die Ernte im Ganzen nicht besonders üppig ist, reicht es doch für einen Kuchen und für ein paar Gläser Erdbeermarmelade.

Eigentlich müsste man sich mal bei Gott bedanken, denkt Ferdinand glücklich. Aber wie macht man das? Seine Mutter hat eine Idee. Am Erntedanktag bringen die Leute Früchte, Gemüse und Blumen aus ihrem Garten in die Kirche, weil sie sich für alles bedanken wollen, was Gott hat wachsen lassen. Und dann werden die Gaben an Menschen weiter verschenkt, denen es nicht so gut geht und die solche Dinge selbst nicht haben.

Etwas unschlüssig betrachtet Ferdinand die Gläser mit der Erdbeermarmelade. Doch dann steht sein Entschluss fest. Am Tag vor dem Erntedankfest geht seine Mutter mit ihm in die Kirche. In Hand hält Ferdinand ein Marmeladenglas. Vor dem Altar liegen schon Kürbisse, Äpfel, Kartoffeln, Birnen, zwei Brote und noch viel mehr.

Ein Schild mit einem Spruch steht an den Altar gelehnt. Was da steht, will Ferdinand wissen, der noch nicht lesen kann. Seine Mutter liest vor:“ Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ Mich dann auch, denkt Ferdinand und stellt gut gelaunt seine Erdbeermarmelade mitten auf einen großen, dicken Kürbis. Seine Mutter betet mit ihm: “Alle guten Gaben, alles was wir haben, kommt, o Gott von dir: Dank sei dir dafür. Amen“

Bleiben Sie gesegnet! Ihre Pastorin Evelin Franke

Andacht für Juni – Juli – August 2021

Wo es Liebe regnet, wünscht sich keiner einen Schirm

Sommerliche Bildbetrachtung

Wo ich Liebe sehe, ist es immer, als wäre ich im Himmel“, dichtete Johann Wolfgang von Goethe. Das gilt wohl auch für das Paar auf dem Bild. In ihrer Liebe sehen sie – vielleicht – den Himmel. Was macht es da schon, dass er bewölkt ist? Vorsichtshalber haben die beiden schon einmal einen Schirm aufgespannt. Vielleicht gegen den drohenden Regen, vielleicht aber auch, um ein wenig zusammenzurücken, um mit diesem „Dach über dem Kopf“ für sich zu sein (auch geschützt vor neugierigen Fotografen?). Wobei – das eigentliche Dach über den beiden; das, was sie zusammenhält, ist die Liebe selbst. Die Liebe zwischen zwei Menschen kann ein Schutz sein gegen die Belastungen des Alltags, gegen Angst und Trauer. Und deshalb weiß das Sprichwort: „Wo es Liebe regnet, wünscht sich keiner einen Schirm.“

Und was ist mit denen, die niemanden haben, den sie lieben und der sie liebt? Denen ihre Einsamkeit eine Last im Leben ist? Die keinen „Schutzschirm der Liebe“ in ihrem Leben spüren?

So ein Schirm über dem Kopf kann manchmal auch den Blick nach oben, den Blick auf den Himmel verstellen. Kann vergessen lassen, dass – wie Martin Luther gesagt hat – „die Barmherzigkeit Gottes wie der Himmel ist, der stets über uns fest bleibt. Unter diesem Dach sind wir sicher, wo auch immer wir sind.“

Die Barmherzigkeit Gottes ist so grenzenlos wie der Himmel. Sie wärmt in der Kälte der Einsamkeit. Sie tröstet, wenn Liebe ihr Ende findet. Sie vergibt, wenn Liebe verletzt wird. Sie ermutigt, wenn Liebe enttäuscht wird. Sie hilft bei Sturm und Regen. Oder, wie Paul Gerhardt gedichtet hat: „Wer unterm Schirm des Höchsten sitzt, der ist sehr wohl bedecket; wenn alles donnert, kracht und blitzt, bleibt sein Herz ungeschrecket.“

Ich wünsche uns allen eine liebliche Sommerzeit. Bleiben Sie gesund und behütet.

Ihre Pfarrerin Evelin Franke

Buttstädt als anziehender Ausflugsort der BUGA

Es war schon abzusehen, dass Buttstädt als Außenstandort der BUGA kein Geheimtipp mehr sein würde, dafür sorgten die zahlreichen Berichte im MDR Fernsehen und der Zeitung. Bereits vor BUGA-Eröffnung am 24.04.2021 sah man viele Leute hin zum Alten Friedhof und der Kirche pilgern.

In den darauffolgenden Wochen riss der Besucherstrom nicht ab. Bis zum heutigen Tag (19.5.2021) konnten insgesamt 1486 Besucher in der Kirche begrüßt werden. Die Kirche ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Um die Besucherbetreuung kümmern sich 2 Freiwillige, die mit viel Sachkenntnis, Humor und Leidenschaft die Fragen der Leute beantworten. An den Sonntagen sind die Gemeindekirchenräte und Kirchmitglieder gefragt, ihre Kirche zu repräsentieren. Gerade an den Wochenenden ist das ein Job ohne Pause, so viele Besucher finden sich ein. Es macht jedoch sehr viel Spaß, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Man tauscht sich aus, woher sie kommen, auch was sie arbeiten oder gearbeitet haben. Es gibt auch viele Menschen, die wissen wollen, wie es um unsere Gemeinde und die Gemeindearbeit so bestellt ist, wie die Sanierung der Kirche geplant ist und derart Fragen. Einige wollen einfach nur in Ruhe die Kirche „studieren“ andere warten auf die schöne akustische Kirchenführung von Pfarrer Schmidt und Alexandra Treuner, die vom Band (oder besser USB-Stick) angehört werden kann. Wer lieber mit den neuen Medien wie Smartphone arbeitet, kann über QR-Codes alle Informationen rund um Kirche und Camposanto erfahren. Im ausgelegten Gästebuch finden sich schon viele positive Einträge von Menschen aus Thüringen und weiter weg. Viele Besucher kehren mit Buttstädt im Herzen und vielen schönen Eindrücken wieder nach Hause.

Ostern 2021 – Dank Corona wieder mal anders – aber schön

Da Präsenzgottesdienste wegen der Coronapandemie teilweise ausfielen, hatte sich Pfarrerin Evelin Franke wie im vorigen Jahr auch, auf den Weg gemacht und die Osterbotschaft persönlich in die Dörfer des Kirchspiels gebracht. Sie wurde musikalisch unterstützt von ihrer Tochter Emma Franke, vom Kirchspielkantor David Bong, von Louis Fourie und Maximilian Thom. Die 5 zogen mit dem Bollerwagen durch die Orte und trugen auf den Kirchplätzen Osterlieder vor. An die Erwachsenen wurden Osterkarten mit Ostergrüßen und Osterkerzen verteilt, die kleinen Zuhörer erhielten Süßigkeiten und Bastelvorlagen. 

Andacht für April/Mai

Andacht

Ich wage mir nicht auszumalen, wie viele noch wissen, was Ostern geschah. Das wichtigste Ereignis der Christenheit, auf dem sich das Abendland sozusagen aufbaut, ist in Vergessenheit geraten. Nicht das Fest selbst, aber sein Inhalt. Das Fest lebt nicht mehr vom Inhalt, sondern davon, dass es neue bekommen hat: Frühling, Blumen, Ferien, Familienzusammenkunft oder letzte Skifreizeiten. Wir feiern nicht mehr die Auferstehung, sondern uns selbst. Das ist schade, aber nicht zu ändern, denke ich. Überhaupt geht es im Leben immer weniger um Inhalte als um kleine oder große Sensationen, Superlative, Highlights eben. Dabei wäre das doch eins: Ein Mensch lebt wieder, der gewiss tot war. Ist es zu unglaubwürdig? Oder einfach zu alt? Das kann ich nicht beurteilen, kann nur dieses Jahr wieder durch das Tal schreiten, das Ostern ist: ein Fest, dessen Inhalt kaum eine Rolle spielt. Und dabei darauf hoffen, dass der Inhalt wiederkommt. Bis dahin bezeuge ich, dass jede Hoffnung von Gott ist und Tod nicht das Wort für ein Ende ist, sondern für einen besonderen Anfang.

Eine alte Geschichte erzählt, dass die Menschen einmal den Schlüssel zum Himmel in ihren Händen gehabt hätten. Aber sie gingen leichtfertig damit um. Sie meinten, sie brauchten den Schlüssel nicht. So ging er verloren Und als man ihn nicht mehr hatte, da stellte sich das Verlangen nach ihm ein. Aber man fand dort, wo er gelegen haben soll, nur Blumen, goldene Himmelschlüssel, nur Abbilder des echten Schlüssels. So ziehen denn um die Osterzeit die Menschen hinaus auf Wiesen am sonnigen Hang mit einer heimlichen Sehnsucht im Herzen, binden die Himmelsschlüssel zu Sträußen und nehmen sie mit nach Haus. Sie stellen sie in Vasen und lassen sich erinnern an den verlorenen Schlüssel. Aber die Blumen welken bald, und die Sehnsucht bleibt ungestillt.

In Jesus hat alles Sehnen nach dem Himmelsschlüssel ein Ende. Jesus hat den Schlüssel wiedergefunden und uns den Weg zum Himmel aufgeschlossen. Wer Jesus gefunden hat, hat den Schlüssel zum Himmel gefunden.. So singen wir bei der Geburt Jesu: „Heut schließt er wieder auf die Tür, zum schönen Paradais.“ Am Karfreitag starb Jesus am Kreuz. Das war der Preis für die Erlösung, für die Öffnung der Tür. Zu Ostern singen wir: „Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt und uns erlöst vom ewgen Tod.“ Jesus lebt. Nicht nur zu Ostern, nein, für alle Ewigkeit. Wir brauchen nicht in die Natur gehen , um ihn zu finden. Wir brauchen nicht verreisen, um Gott zu begegnen. Wir brauchen nicht in unser Inneres lauschen, um ihn zu hören. In seinem Wort, in seiner Gemeinde, im Gebet, in der Stille vor Gott ist er zu finden. Ganz am Anfang seiner Wirksamkeit sagte Jesus: “Ihr werdet den Himmel offen sehen!“ (Johannes 1,51) und ganz am Ende sagte Jesus: “Ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.“(Offenbarung1,18)

Ich wünsche uns allen ein aufschlussreiches Osterfest und eine gute kommende gesegnete Zeit. Ihre Pfarrerin Evelin Franke